Schoren
- Art:
- offener Projektwettbewerb
- Programm:
- Neubau Krematorium
- Ort:
- Thun
- Jahr:
- 2015
- Architektur:
- Ressegatti Thalmann
- Landschaftsarchitektur:
- Kollektiv Nordost
Das Krematorium ist die Schwelle zwischen Leben und Tod in gebauter Form. Es ist ein transitorischer Raum, in dem man zur Ruhe kommen will, um Abschied zu nehmen. Dieses Innehalten verlangt nach einer starken und eigenständigen Form, die Halt gibt und aus dem Alltag entrückt. Mit einer klar begrenzten Grundfläche, einem ummauerten Bereich und einer ungewohnten Dachlandschaft wird diese gegeben. Die Konfrontation mit dem Tod durch die Möglichkeit eine Totenwache zu halten und der Einäscherung beizuwohnen mag Trauer und Angst bewirken. Das Haus, in dem sich der Tod manifestiert, soll darum auch mit Erinnerungen und Erzählungen konstruiert werden, um diesen zu begegnen. Die Analogie zum Totenschiff welches die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits bringt reiht das eigene Erlebnis in die Geschichte von vielen Mythologien ein. Das Bauensemble aus Krematorium und Friedhofsunterhalt wird zentral auf den Perimeter platziert. Durch die Position und die Ummauerung entstehen drei klar begrenzte Bereiche, wie sie auch im bestehenden Friedhof vorzufinden sind. Das vorhandene Wegnetz wird konzeptuell aufgenommen und weitergeführt. Im Norden öffnet sich das sonst introvertierte Gebäude zum Friedhof. Ein Portikus über die gesamte Länge betont die Schwelle. Sie ist Versammlungsort für die ankommenden Trauernden und Rückzugsort für die Besucher des Friedhofs.